Was war das für ein Wirbel vor diesem Spiel – zahlreiche Vorberichte, Einladungen, Facebookpostduelle, „El Clásico“, „Mutter aller Derbys“, „Prime -Slice der Verbandsliga“ – und: Dieses Mal war das Spiel diesen Wirbel auch tatsächlich wert.

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Dabei sah es im ersten Satz gar nicht danach aus. Der TUS Durmersheim begann druckvoll, spielte konzentriert, schlug vor allem gut auf. Und die VSG-H1? Die spielte gar nicht. Kaum eine Annahme war verwertbar und so kam dann auch kein wirkliches Spiel zustande. Das 25:18 war somit noch einigermaßen schmeichelhaft für die VSG. Ab dem zweiten Satz wurde das Spiel dann aber richtig hochklassig. Die H1 kämpften sich ins Spiel, machten Stimmung, selbst Druck im Aufschlag, arbeiteten gut im Block und stabilisierten vor allem endlich die Annahme. Somit konnte der am Samstag starke Jay Cofman mal wieder so richtig im Zuspiel zaubern. Im Satzverlauf steigerte sich die VSG immer mehr, holte den anfänglichen Rückstand auf und erzwang mit 25:23 den Satzausgleich. Beflügelt von dieser Steigerung spielte die VSG im dritten Satz dann eigentlich erstmals in dieser Saison so richtig ihr Spiel. Durmersheim spielte weiter gut, hatte dem VSG-Angriffswirbel aber wenig entgegenzusetzen. Alle VSG-Angreifer spielten stark und waren vom Block der Gastgeber nicht mehr zu halten. Mit einem 25:19 ging die VSG mit 2:1 in Führung und schnupperte schon am Auswärtssieg. Zu früh gefreut! Anfang von Satz vier kam dann nämlich das obligatorische Konzentrationsloch. Aus guten Annahmen produzierten die VSG-Angreifer mal schnell eine Fehlerserie und es stand 0:5. Zeit wieder anzufangen und tatsächlich klappte das nach einer Auszeit auch ganz gut. Die H1 fand zurück zum Spiel vom dritten Satz und holte den Rückstand tatsächlich wieder auf. Bis 22:22 war das Spiel ausgeglichen, dann musste Außenangreifer Mo mit Knieproblemen vom Feld. Die kurze Verwirrung auf VSG-Seite nutzte der TUS eiskalt und schnappte sich den Satz mit 25:22. Den Schwung nahmen die Durmersheimer Jungs dann auch mit in den Tie-Break. Die spielten jetzt extrem wach und aggressiv. Die VSG konnte bis 8:8 noch mühsam dagegenhalten, dann riss der Faden. Durmersheim war zum Spielende bei einigen Bällen sicher glücklicher im Endeffekt aber einfach besser, wacher und cleverer. Keinen Punkt gab es mehr für die VSG und mit 15:8 ging das Match an den Derby-Pokal-Gewinner TUS Durmersheim M3.
Und die feierten das auch entsprechend. Captain Nils wollte den von der VSG gestifteten wunderbaren, historischen und hochwertigen Siegerpokal den ganzen Abend nicht mehr aus der Hand geben und auch beim Rest sah man ekstatische Jubelzuckungen. Und bei der VSG? Da war es eher eine Mischung aus Zufriedenheit über das wohl beste Spiel der Saison und Ärger, die Chance mal wieder nicht genutzt zu haben. Spätestens nach dem gemeinsamen Bierchen mit den Gastgebern, deren Ehrung von Captain Berni als „Most valuable Lauch“ des Spiels und dem gemütlichen Spieltagsausklang beider Teams im Hause Cofbloße war der Ärger, mal wieder knapp verloren zu haben aber fast überstanden.

Oder um mit den Worten der TUS M3 zu schließen: „Derby is was für den SSC… Das gestern war größer!! Verdammt starkes Spiel gewesen!“

Für die VSG in Durmersheim: B. Woodley, D. Morlock, S. Chtouki, S. Schuster, D. Vortisch, M. Benzenhöfer, J. Pflüger, J. Cofman. Coaching: S. Chtouki assistiert von K. Seeger