Es wäre mehr drin gewesen… Das war die vorherrschende Gefühlslage bei den Herren 1 der VSG, direkt nach dem Spiel gegen den Spitzenreiter Kappelrodeck. Aber von vorn: schon vor dem Spiel war bekannt, dass mit dem TVK eine technisch starke und athletische Mannschaft im Pfinztal vorstellig wird, gegen die die Eisvögel eine Topleistung benötigen würden, um Zählbares aus der Partie mitzunehmen.
Leider wurde wieder einmal der Start ins Spiel verpennt, bis zum Stand von 1:5 fand die VSG auf dem Spielfeld nicht statt und das Team aus Kappelrodeck nutzte das mit dem Selbstvertrauen eines Spitzenreiters aus. Danach stabilisierten sich das Heimteam, aus einer stabilen Annahme wurde Druck aufgebaut und beide Teams agierten auf Augenhöhe. Zwischenzeitlich schmolz der Vorsprung von Kappelrodeck auf 2 Punkte zusammen, bevor sie den Vorsprung – durch eine kleine Schwächephase der VSG begünstigt – wieder auf 4 Punkte ausbauen konnten. So war es nur konsequent, dass der erste Satz mit 21:25 und damit genau den anfangs vertändelten Punkten an den TVK ging.
Im zweiten Satz gelang es den Eisvögeln, die fast schon obligatorischen Startschwierigkeiten auszulassen, es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel und beide Mannschaften punkteten konstant aus der eigenen Annahme. Dann allerdings schien es, als wäre den VSG-Spielern aufgefallen, dass es in Satz zwei noch keine Schwächephase gab. Diesen Missstand galt es sofort zu beheben, plötzlich begann die Annahme zu wackeln und nachdem vorher auch schwierige Bälle in direkte Punkte umgewandelt werden konnten, führten diese jetzt zu direkten Fehlern. Bei 10:12 waren die Eisvögel noch in Schlagdistanz, bis sich das komplette Team die bereits beschriebene Auszeit genehmigte und den TVK auf 12:19 davonziehen ließ. Mit 18:25 reichte es nur noch zur Schadensbegrenzung und trotz einer überwiegend ordentlichen Leistung stand es 0:2 und die VSG mit dem Rücken zur Wand.
Jetzt gab es nichts mehr zur verlieren und Trainer Franz Steiner griff tief in die taktische Trickkiste, um das eigene Spiel zu stabilisieren und die Kappelrodecker vor Probleme zu stellen. Die Maßnahme zeigte Wirkung, die VSG konnte mehr Druck entwickeln und prompt bekamen die Gäste ihrerseits Probleme in Annahme und Angriff. Jacob Cofman setzte im Zuspiel variabel alle Angreifer in Szene und insbesondere Moritz Benzenhöfer konnte auf der Außenposition ein ums andere Mal seine Höhenvorteile ausspielen. Nach langer Zeit gelang es den Eisvögeln endlich, einen Satz von vorne zu bestreiten und den Vorsprung bis zum Satzgewinn (25:22) nicht mehr aus den Händen zu geben. Die Gäste zeigten sich von der Vorstellung der Hausherren beeindruckt und hatten im vierten Satz ihrerseits große Schwierigkeiten, ein geordnetes Spiel aufzuziehen. Die VSG Herren konnten jetzt beinahe nach Belieben punkten und hatten auch den starken gegnerischen Diagonalangreifer in Block und Abwehr im Griff. Sie zogen schnell davon und bauten ihren Vorsprung im Verlauf des Satzes kontinuierlich aus. Mit 25:14 wurde dem Spitzenreiter ein Punkt abgenommen und der deutlichste Satzgewinn der Saison bedeutete auch den ersten Tie-Break, in dem es galt, einen weiteren Punkt im Pfinztal zu behalten.
Die Geschichte dieses Tie-Breaks ist zum Leidwesen der H1 schnell erzählt, Kappelrodeck setzte sich auf 3:1 ab und zog im Verlauf des Satzes immer weiter davon. Der Kräfteverschleiß auf Seiten der VSG machte sich bemerkbar und mit 7:15 wurde das Heimteam in Satz Nummer fünf unter Wert geschlagen.
Für die VSG-Spieler fühlte sich das Ergebnis mehr nach mindestens einem verlorenen, als nach einem gewonnenen Punkt an, da es wieder nicht gelang, die Handbremse vollständig zu lösen und ein komplettes Spiel ohne große Schwächephasen zu gestalten. Mit 2 Spielen und 8 Punkten weniger als Kappelrodeck an der Ligaspitze liegt die VSG H1 jetzt auf Platz 6 der Tabelle. Jetzt geht es in eine zweiwöchige Pause, da die Spiele gegen den USC Konstanz und die TG Schwenningen verlegt wurden. Was der erreichte Punkt aus dem vergangenen Spiel wert ist, wird also erst feststehen, wenn die Nachholspiele gespielt wurden. Weiter geht es für die Eisvögel erst am 01.12. am Bodensee gegen die Unterseevolleys aus Radolfzell.
Bis dahin vielen Dank für eure Unterstützung und bis zum nächsten Heimspiel!
(AJ)
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