Im direkten Duell des Dritten gegen den Vierten der Oberliga Baden bot sich den zahlreichen anwesenden Zuschauern das hochklassige Spiel, das die Tabellensituation versprach. Doch leider kommt auch dieser Bericht nicht ohne Kritik am Schiedsrichtergespann aus. Wenn sich nach dem Spiel beide Mannschaften einig sind, dass es ohne die zahlreichen und meist glasklaren Fehlentscheidungen bei grundlegenden Aufgaben wie Ball in / Ball out deutlich mehr Spaß gemacht hätte, gibt dies zu denken.

Damit zum Spiel, bei dem die VSG den deutlich besseren Start erwischte und das junge Bühler Team durch eine konzentrierte Teamleistung vor allem in der Annahme vor große Probleme stellte. Nach einer längeren Durststrecke, ohne ein Spiel auf dem Niveau, das die Mannschaft zu spielen in der Lage ist, griffen endlich wieder alle Zahnräder ineinander und führten über 12:8 und 19:13 zu einem ungefährdeten 25:20-Satzerfolg.

Nachdem die Eisvögel den Gästen den ersten kleinen Dämpfer versetzt hatten, kam auch der TV Bühl im zweiten Satz endgültig im Spiel an und zeigte eine deutliche Leistungssteigerung. Dadurch entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel auf hohem Niveau, mit zwischenzeitlichen Vorteilen für beide Teams. Mehrmals gelang es den Bühlern, sich abzusetzen, aber durch starke Aufschlagserien von Lukas Kirchgässner und Adrian Jenz gelang es der VSG immer wieder, zu kontern, bis bei 20:20 die Crunchtime erreicht wurde. Leider gelang es hier zweimal nicht, aus der eigenen Annahme zu punkten, die Gäste nutzten die Möglichkeiten, die sich ihnen boten, hingegen konsequent aus und entschieden den Satz mit 22:25 für sich.

Der dritte Satz war dann beinahe eine Kopie des zweiten, jeder Ballwechsel wurde von beiden Teams mit vollem Einsatz geführt, spektakuläre Abwehr- und Angriffsaktionen folgten Schlag auf Schlag. Über 14:14 und 20:20 näherte sich die Entscheidung über den ersten Punktgewinn des Nachmittags. Abermals ließ die VSG die Bühler in der entscheidenden Phase vom Haken und geriet nach dem zweiten Satzverlust mit 20:25 unter Zugzwang.

In der Satzpause stellte Coach Franz Steiner taktisch um, Moritz Benzenhöfer rückte von der Außenposition für Daniel Morlock auf die Diagonale und Kapitän Florian Zindler übernahm auf Außen. Ohne Anlaufzeit griff die Umstellung sofort, die Eisvögel erhöhten die Schlagzahl, zogen auf 18:15 davon und hatten bei 24:22 zum ersten Mal die Gelegenheit, den Satzausgleich herzustellen. Ein Eigenfehler und ein Angriff von Florian Zindler, der eine Ballbreite im Feld war, aber Aus gegeben wurde, brachten den TV Bühl zwar heran, aber der Sideout der VSG hielt und Jacob Cofman entscheid den Satz mit einem überragenden Aufschlag für die VSG (26:24).

Somit musste zum zweiten Mal in dieser Saison der Tiebreak die Entscheidung bringen. Nach einem Blitzstart und einer 3:1-Führung schlugen die Gäste zurück und gingen ihrerseits mit 3:4 in Führung. Durch eine gute kämpferische Leistung und dank eines hervorragend aufgelegten Alex Baier, der ein tadelloses Startsechsdebüt gab, hieß es bei 11:11 wieder einmal Gleichstand. Zu diesem entscheidenden Zeitpunkt ging der VSG abermals der eigene Sideout flöten, was dazu führte, dass der TV Bühl das Spiel nicht unverdient mit 15:11 für sich entscheiden konnte. Letztendlich ein hochklassiges Spiel, das genauso gut an die Eisvögel gehen kann, wenn es gelingt, in den wichtigen Phasen noch konsequenter zu werden.

In den kommenden vier Trainingseinheiten muss jetzt konzentriert an der Effektivität in der Crunchtime gearbeitet werden, um bei der Auswärtsfahrt nach Breisach weitere Zähler mit nach Hause zu nehmen und eine gute Hinrunde zu einer sehr guten Hinrunde zu machen.

(AJ)