Nachdem die letzten Auftritte der VSG-Eisvögel phasenweise blutleer ausfielen, wurde einigen Spielern bereits vor dem Spiel die Marschroute durch ein Gründungsmitglied des Vereins vorgegeben: „Zeigt mal, dass ihr eine Mannschaft seid und keine Gurkentruppe!“ Gegen die aus vielen, hochklassigen und knappen Aufeinandertreffen bekannten Gegner aus Kappelrodeck eine absolute Notwendigkeit, um nicht unter die Räder zu kommen.

Ganz gemäß der Ansage begann die VSG-Auswahl sofort druckvoll und konnte im ersten Satz den Gegner durch eine hervorragend positionierte Abwehr vor einige Herausforderungen stellen. Aus der eigenen Annahme wurden die Mittelangreifer Alex Baier und Samuel Schöner immer wieder von Zuspieler Etienne Thoma in Szene gesetzt und überzeugten durch eine hochprozentige Quote an verwandelten Bällen. Keines der Teams konnte sich entscheidend absetzen (19:19). Von den folgenden Möglichkeiten konnte durch Unzulänglichkeiten in der Annahme allerdings keine verwandelt werden, so dass der TVK die Chance ergriff und den Satz auf der Zielgeraden für sich entschied (25:27).

Kein Angriff ohne Berührung in Block oder Abwehr

War die Reaktion auf ähnliche Satzverläufe in den letzten Spielen oftmals Verunsicherung und fehlendes Selbstvertrauen im Angriff, zeigten sich die Eisvögel diesmal durch den Satzverlust nur zusätzlich angespornt. Die Annahme stabilisierte sich weiter, kaum ein Angriff der Kappelrodecker kam durch, ohne in Block oder Abwehr berührt zu werden. Die in der Woche zuvor erarbeiteten Wiederholungen in der Abwehr führten dazu, dass abgewehrte Bälle immer in einen druckvollen Gegenangriff umgesetzt werden konnten. Auch kleinere Rückstände von zwei bis drei Punkten führten nie dazu, dass der Druck auf die Gäste nachließ, somit zündete diesmal die VSG bei 20:20 den Turbo und entschied Durchgang zwei mit 25:22 für sich.

Im bisher durchgehend hochklassigen Oberligaspiel gab auch in Satz drei keines der Teams auch nur einen Finger breit Feld verloren, ohne in der Abwehr alles in die Waagschale zu werfen. Setzte sich eine Mannschaft etwas ab, konterte die andere umgehend mit einer eigenen Serie, was den Satz wiederum in einer hochspannenden Crunchtime münden ließ (18:18). Erneut erkämpften sich die Eisvögel über gute Blockarbeit die entscheidenden Breaks zum 25:22.

3:1-Sieg gegen den Tabellenzweiten

Durch die bisher gezeigte kämpferisch und spielerisch großartige Leistung verloren die VSG H1 auch durch kleinere Rückstände in Satz vier nie das wiedergewonnene Selbstvertrauen (5:8, 16:18). Wurden die Angriffe auf Außen oder in der Mitte nicht verwandelt, war stets Geburtstagskind und späterer MVP Daniel Morlock auf der Diagonalen zu Stelle und benutzte gekonnt den TVK-Block, um in den wichtigen Momenten zu punkten. Zum Ende des vierten Satz war auf Seiten der Kappelrodecker mehr und mehr Ratlosigkeit zu spüren, da trotz einiger Wechsel nach wie vor viele Angriffschancen für einen Punktgewinn benötigt wurden. Die daraus resultierenden Fehler wussten die Eisvögel für sich zu nutzen, um den Tabellenzweiten letztendlich mit 3:1 (25:23) in die Knie zu zwingen.

Für die Eisvögel gilt es jetzt zu zeigen, dass die Leistung gegen Kappelrodeck keine Eintagsfliege war und im nächsten Auswärtsspiel gegen Tabellennachbar und Liganeuling Kippenheim weitere Punkte einzufahren.

(AJ)