Die Voraussetzungen für das Heimspiel gegen die SG Heidelberg 3 waren für die Kleinsteinbacher Eisvögel klar umrissen. Mit drei eigenen Punkten sollte der anschließend spielende TV Kappelrodeck maximal unter Druck gesetzt werden, um bei einem Patzer der Achertäler die Tabellenführung zu erobern.

Erst Eigenfehler, dann Routine der VSG-Eisvögel

Die SG Heidelberg 3 erwies sich wie im Hinspiel als mutig aufspielendes Team, das sich durch kleinere Rückschläge nicht unterkriegen lässt. Durch die hohe Eigenfehlerquote im Aufschlag versäumte es die VSG, sich entscheidend abzusetzen und trotz einer 21:16-Führung wurde es bei 23:21 noch einmal knapp. Coach Franz Steiner appellierte folgerichtig in einer Auszeit nochmal an das Team, das eigene Defensivverhalten wieder auf das gewohnte Niveau zu heben. Mit der Routine eines Teams, das in Summe mehr als 500 Oberligaspiele aufweist, spielte die VSG den Satz souverän zu Ende (25:23).

Die Qualität, mehrere Gänge hochzuschalten

Der zweite Satz zeigte dann allerdings schnell, dass Routine allein nicht für einen Erfolg gegen die SGH ausreichen würde. Ungenaue Ballkontakte in allen Mannschaftsteilen ließen die Gäste kontinuierlich davonziehen, beim Stand von 16:19 schien der Satzausgleich in greifbare Nähe gerückt. In dieser schlechten Ausgangslage zeigten die Eisvögel dann ihre in dieser Saison neue Qualität, genau in diesen Momenten mehrere Gänge hochzuschalten. Zwei lange Aufschlagserien von Adrian Jenz und Samuel Schöner zerpflückten den gegnerischen Annahmeverbund und Block und Gegenangriff präsentierten sich kompromisslos in der Chancenverwertung. Mit gerade einmal einem weiteren Heidelberger Punkt entschied die VSG auch Satz zwei mit 25:20 für sich.

Anschließend plätscherte das Spiel in der Anfangsphase des dritten Satzes etwas vor sich hin (9:9), bis abermals das Heimteam die entscheidenden Akzente setzte. Der Aufschlagdruck der VSG zwang die SG Heidelberg in schwierige Situationen, die oftmals zu Eigenfehlern führten. Die wenigen Angriffsaktionen wurden von den jetzt hochkonzentrierten Eisvögeln entschärft oder geblockt, wenige Minuten später wurden Satz und Spiel durch eine letzte Blockaktion zugunsten der VSG entschieden (25:13).

Oberliga-Herren an der Tabellenspitze

Durch den Punktgewinn des KIT SC, der beim TV Kappelrodeck vier Matchbälle nicht zum 3:0-Sieg verwandeln konnte und noch mit 2:3 unterlag, steht die VSG Kleinsteinbach jetzt punktgleich mit dem TVK dank des besseren Satzverhältnisses an der Tabellenspitze. Die ersten vier Teams trennen nur drei Punkte und ab jetzt zählt jedes Spiel als Endspiel, um den begehrten Platz an der Spitze zu behaupten.

Bereits am kommenden Wochenende gilt es, die Rechnung gegen die SG SiHe zu begleichen, bei der die VSG in der Hinrunde mit einer sehr überschaubaren Leistung eine herbe Niederlage hinnehmen musste. Die Sinsheimer liegen deutlich hinter den eingangs der Saison geäußerten Erwartungen zurück und rangieren nur knapp vor den Abstiegsplätzen. Traditionell finden sie gegen Kleinsteinbach meist ihre Form wieder. Somit bereiten sich die Eisvögel auf ein schweres Spiel in der ungewohnten Ausweichhalle am Sportpark in Singen vor (Samstag, 22. Februar, 20 Uhr, Dajasstraße 100, 75196 Remchingen).

(AJ)