Dass dieser Heimspieltag der bislang wichtigste der aktuellen Saison für unsere Damen 2 werden würde, war so ziemlich allen bewusst. Viel zu viele Spiele liefen davor alles andere als erfolgreich. Die Gründe: ständig wechselnde Besetzungen, knappe Niederlagen, versagende Nerven, unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und unendlich viel Pech. Das Fazit: der vorletzte Tabellenplatz und viel Frust in dem eigentlich stets positiven Team. Die Mannschaft von Coach Karsten stand folglich unter Erfolgszwang. Mit dem SSC Karlsruhe und dem SV Sinsheim warteten scheinbar übermächtige Gegner auf die VSG Kleinsteinbach. Doch dieses Mal sollte alles anders werden…
Im Spiel gegen den SSC Karlsruhe zeigten beide Mannschaften, dass sie die Punkte nicht ohne extreme Gegenwehr hergeben würden. Beim Einspielen noch nervös auf die ehemalige Erstliga-Spielerin geachtet, legten die Damen 2 diese Angst glücklicherweise schnell ab. Die Annahme war in dieser Saison noch nie so stabil gewesen, die Abwehr kratzte teilweise unmögliche Bälle (Fliiieg, Diana!) und der Block ließ – nach Karstens klarer Ansage – immer wieder einzelne Angreiferinnen offen, um die starke Außenangreiferin und die große Mitte zuzubekommen. Und das klappte: Becks zeigte mehrmals, dass Größe nicht alles ist und blockte in einem Spielzug gleich drei Mal hintereinander. Auf der anderen Seite des Netzes wurde aber genauso gekämpft und das Spiel war definitiv auf Augenhöhe.
Doch an diesem Tag waren das Glück und die besseren Nerven aus Stahl auf der Seite der VSG. Selbst beim Stand von 21:24 verlor das Team das Ziel nicht aus den Augen und drehte das Ding noch. Angespornt von den vielen, vielen Zuschauern (Danke, dass ihr da wart!) konnten die Damen 2 drei Sätze und drei Punkte im Pfinztal behalten. Wie eng es aber war, zeigen die Satzergebnisse: 30:28 // 27:25 // 25:23.
Genauso sollte es dann auch im zweiten Spiel gegen den SV Sinsheim laufen – so jedenfalls der Plan. Der ging aber erst mal schief. Im ersten Satz schaffte es die Mannschaft nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Viel zu wenig Bewegung, zu wenig Wille und zu wenig Druck machten es den Gästen mehr als einfach. Die Quittung kam prompt: 14:25, autsch. Doch das Team konnte das Ruder nochmal rumreißen. Im zweiten Satz standen die Gastgeberinnen mit einer ganz anderen Haltung auf dem Feld. Siena spielte quasi ihr bestes Spiel der Saison (das viele Zuspielertraining zeigte Wirkung) und lieferte selbst aus schlechten Annahmen gute Bälle für ihre Angreiferinnen. Und die setzten um, was Karsten ihnen in den letzten Trainings immer wieder eingebläut hatte: „Egal, wie der Ball kommt, rotzt drauf.“ Dazu kam Anna G.s überragende 13-Punkte-Angaben-Serie, Becks Gesangstalent und der Fokus, an den Karsten so appelliert hatte. Die Sinsheimerinnen (vielleicht zu siegesgewiss, hieß es im Nachhinein) hatten dem nichts entgegen zu setzen und die Damen 2 holten sich auch den zweiten Sieg an diesem Tag (14:25 // 25:18 // 25:13 // 25:18). Was danach folgte, waren dann dieses Mal eeendlich Freudentränen und ganz, ganz viel Sekt.
Jetzt gilt es, diese Stimmung, diesen Kampfgeist, diesen Zusammenhalt und diesen Willen in die kommenden Begegnungen mitzunehmen, um die Hinrunde doch noch einigermaßen zufriedenstellend abschließen zu können. Dass die Damen 2 es können, konnten sie den Zuschauern, den Gegnern und vor allem sich selbst am Sonntag beweisen.
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