Dass das vergangene Wochenende ein sehr bewegtes für die VSG Kleinsteinbach war wird niemandem der sich irgendwie im Dunstkreis des Vereins bewegt entgangen sein. Eine Woche nach der überragenden Teilnahme unserer männlichen u20 an der Süddeutschen Meisterschaft, bedeutet der Doppelaufstieg unserer ersten beiden Herrenmannschaften in die Verbands-, bzw. Oberliga einen weiteren Höhepunkt in der pfinztäler Volleyballhistorie. Dementsprechend wurde der Saisonabschluss 2017 auch extra kräftig begossen. Nach einem guten letzten und stimmungsvollen Spiel der D1 vor gefüllten Rängen war die Halle voll mit feiernden VSGlern und die Nacht wurde lang. Jeder der diesen Verein kennt weiß, dass es hier um weit mehr als nur den bloßen Sport geht. Neben der Freude am Volleyball spürt man hier gegenseitige Wertschätzung und erlebt ein mannschaftsübergreifendes Miteinander; und das kam nicht von alleine. Der Vater (auch liebevoll Baba oder Babbes genannt) des Vereins, so wie er heute existiert, ist Karsten Seeger, der seine eigene aktive Karriere hier vor über 30 Jahren begonnen hat. Er war und ist es der dem Verein immer wieder neues Leben eingehaucht hat und dies auch weiterhin tut – egal ob als Spieler, Trainer, Co-Trainer oder in seinem Amt als erster Vorstand. An der unglaublich vielen Arbeit hinter den Kulissen der VSG trägt er die Hauptlast und hat es über viele Jahre geschafft (vornehmlich jungen) Menschen einen Sportverein anzubieten der mehr ist als nur das.
Nun, am vergangenen Samstag, hat er wohl zum letzten Mal als aktiver Spieler das blaue kleinsteinbacher Trikot übergestreift, wobei er sich dann sogar selbst noch aus dem Kader der H2 strich, da diese zu 13 angereist waren. Auch die komplette Saison war eine schwierige für ihn: in der Funktion des Spieler-Trainers kommt man meist nicht drum herum die eigene Trainings- und Spielzeit zu beschneiden und so wurde genau das auch zum Motto der Saison. Sich immer wieder selbst zurücknehmen, hinten anstellen und für Andere zu arbeiten, das zeichnet ihn aus und prägt auch den Verein. Zum Schluss gab‘s dann auch noch den Aufstieg der H2 in die Verbandsliga.
Ähnlich holprig verlief die letzte aktive Saison auch für ein anderes VSG Urgestein. Neil Woodley, langjähriger Leistungsträger der H1 und später der H2, Trainer des weiblichen Nachwuchses, der D3 und einstigen D2, langjähriges Vorstandsmitglied, hängt ebenfalls seine Schuhe an den Nagel. Auch er war ganz maßgeblich in der Entwicklung des Klubs, besonders in den Jahren nach dem Umbruch des Vereins um 2003. Zusammen mit ihm hat unsere erste Mannschaft den langen Weg aus der Bezirksklasse in die Verbandsliga geschafft. Neben dem ständigen Kampf mit dem lädierten Knöchel und der Verletzten Schulter, kamen in der Rückrunde noch Herzprobleme dazu – Gott sei Dank nichts Ernstes, wie sich inzwischen herausstellte. So ganz ohne Volleyball wird‘s beim ihm aber sicher auch nicht gehen. Ab September schlägt er zusammen mit seiner Freundin Teresa dann allerdings in Japan auf. Und so heißt es nun Abschied nehmen von zwei prägenden Spielern. An dieser Stelle das fetteste Danke das man sich vorstellen kann für die langen Jahre Treue und den Einsatz als Aktive (das Ehrenamt geht ja dankenswerterweise weiter!). Und da ist sie eben neben all den guten Gründen zum Feiern dann doch: die gehörige Portion Wehmut. – By Bernard Woodley
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