Verschlafene Autobahnausfahrt, vergessenes Trikot, vergessene Hose, ausgiebige Netztests beim Einschlagen – schon vor dem Spiel beim TV Au am Rhein deutete sich an, dass die D2 an diesem Tag mit dem Kopf irgendwie nicht so richtig da sein sollte. Und so begann auch das Spiel. Zwar kam die VSG zu Matchbeginn gegen noch schwache Gegnerinnen immer wieder zu direkten Aufschlagpunkten, Schläfrigkeiten und Aufschlagfehler sorgten aber auch dafür, dass man sich nicht vom Gegner absetzen konnte. Und so kam es wie oft in solchen Situationen: Die Auerinnen, die in der Vorwoche noch klar dominiert wurden, kämpften sich ins Spiel und wurden immer stärker. Plötzlich war es die VSG, die in Rückstand lag. Die D2 nahm jetzt zwar den Kampf an, echter Spielfluss wollte aber nicht aufkommen. Vor allem im Angriff fehlte die Durchschlagskraft, nur Diana Meier punktete konstant über außen. So wurde das Satzende zu einem Krimi. Bei 24:24 hatte die VSG erstmals wieder ausgeglichen, danach Satzbälle auf beiden Seiten bis man beim 29:27 doch noch befreit jubeln konnte.
Ein ähnliches Bild im zweiten Satz, beide Mannschaften kämpften in der Abwehr um jeden Ball, gute Zuspiele der sicheren Stellerinnen Lisa Siebler und Elena Seeger aber zu wenig Druck im Angriff. Deshalb musste auch im zweiten Satz die VSG immer einem kleinen Rückstand hinterherlaufen bis beim 20:20 Sophia Brinkmeier zum Aufschlag kam. Fünf Aufschläge, fünf Punkte, 2:0 VSG. Wer geglaubt hatte, das war schon die Entscheidung, hatte sich aber getäuscht. Im dritten Satz wurde der Vorsprung des TV Au immer größer und der kleine Schlussspurt der VSG kam zu spät. 25:20 für Au und alles wieder offen. In Satz vier konnte sich kein Team absetzen aber wieder lag Au knapp in Führung. Zur Satzmitte kam Isa Ruf zurück aufs Feld und hielt die VSG mit ihren harten Angriffen im Spiel. 17:17, Aufschlag Sophia. Die hatte ganz bestimmt nicht ihren besten Tag erwischt aber wie schon im zweiten Satz kamen in der entscheidenden Phase die Aufschläge und setzten Au unter Druck. Sie ließ sich auch von zwei Auszeiten der Gegnerinnen nicht bremsen und beim 25:17 stand sie immernoch an der Aufschlaglinie. Der 3:1 Sieg war hart erkämpft.
Der Jubel nach dem Matchball fiel eher erleichtert als euphorisch aus, wussten doch alle, dass man eigentlich viel besser Volleyball spielen kann. Allerdings zeigte sich an diesem Spieltag auch deutlich die Entwicklung der Mannschaft. Noch in der Vorsaison hätte man in so einem Spiel früh resigniert, mit sich und den Mitspielerinnen gehadert und als Verlierer das Feld verlasssen. Dieses mal stand ein Team auf dem Feld, das nicht aufgab, durch Kampfgeist zurück fand und in den entscheidenden Phasen zulegen konnte. So waren die drei Punkte letztlich doch noch hoch verdient für das gereifte VSG-Team.