Mit dezimiertem Kader traten die Eisvögel die weiteste Auswärtsfahrt der Saison an. Durch die Abwesenheit von Kapitän Florian Zindler und Diagonalspieler Daniel Morlock war bereits vorher klar, dass das Team mit zwei Zuspielern im ungewohnten 4-2 System agieren würde. Somit war für Markus Moch, der den ebenfalls abwesenden Franz Steiner als Trainer vertrat klar, dass nur im Mittelblock eine Wechseloption verfügbar sein würde. Die TG Tuttlingen, die am ersten Spieltag personell stark gebeutelt 0:3 in Mannheim unterlag, konnte ihrerseits wieder über beinahe alle Spieler verfügen, damit war vor zahlreichen Fans der Heimmannschaft alles für ein spannendes Duell angerichtet.

Bis zur Mitte des ersten Satzes hatten beide Teams mehr mit sich selbst, als mit dem Gegner zu kämpfen, dann gelang es zuerst der VSG, das eigene Spielsystem zu stabilisieren und nach einem 10:11 Rückstand zu kontern. Die Annahme gewann zunehmend an Sicherheit und auch in der Abwehr konnten viele Tuttlinger Angriffe entschärft werden. Immer wieder erzielten die Eisvögel bei eigenem Aufschlag einen oder mehr Punkte und bauten dadurch den Vorsprung bis zum 25:19 Satzerfolg kontinuierlich aus. Die Annahme der VSG blieb weiterhin konstant gut und auch in Satz zwei konnten die Tuttlinger bis zum 9:6 gut in Schach gehalten werden, dann allerdings konnten immer weniger Annahmen in direkte Punkte umgesetzt werden. Trotz kurzer, stärkerer Phasen wurde der Rückstand auf die Tuttlinger immer nur verkürzt, aber nie komplett aufgeholt. Die TGT glich mit einer deutlichen Leistungssteigerung zum 1:1 aus (22:25), profitierte dabei aber auch von einer schlechten Chancenverwertung der VSG.

Nach einer klaren Ansprache von Interimscoach Markus Moch in der Satzpause wurden die Aktionen aufseiten der Eisvögel in Satz drei wieder deutlich klarer, die Annahme wurde von den Zuspielern Etienne Thoma und Jacob Cofman zielgenau zu den Angreifern befördert und insbesondere Lukas Kirchgässner erzielte über die Mitte einen Punkt nach dem anderen. Zum Ende des Satzes kam auch Neuzugang Alex Baier zu seiner Premiere in der Oberliga und konnte nach mehreren guten Blockaktionen den Satzball zum 25:15 krachend verwandeln.

Nachdem die TG Tuttlingen im dritten Satz heftig unter die Räder gekommen war, war allen Spielern der VSG bewusst, dass der nächste und möglicherweise entscheidende Satz nochmal ein hartes Stück Arbeit werden würde. Dieser Erkenntnis zum Trotz und kombiniert mit vermehrter Gegenwehr der TGT gerieten die Eisvögel in Satz vier immer wieder mehrere Punkte in Rückstand, konnten bei 17:18 den Anschluss herstellen, nur um wieder auf 17:20 abreißen zu lassen. Die Durchschlagskraft im Angriff war in dieser Phase nicht ausreichend, um die eigene Annahme direkt zu verwandeln. Erst durch eine Aufschlagserie mit 3 Assen in Folge wurde die Tuttlinger Annahme nachhaltig unter Druck gesetzt, zwei weitere schlechte Annahmen der TGT wurden konsequent zu Punkten verwertet. Bei 24:22 und Matchball für die VSG war der Satzverlauf etwas auf den Kopf gestellt, aber in den ersten beiden Versuchen gelang es nicht, das Spiel zugunsten der Eisvögel zu entscheiden. Erst beim dritten Matchball konnte Daniel Vortisch den besten gegnerischen Angreifer blocken und damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel sichern.

Ein großes Dankeschön geht an Markus Moch, der Franz Steiner super vertrat und in den entscheidenden Momenten wieder Ruhe und Stabilität ins Spiel bringen konnte.
Bereits am kommenden Samstag kommt es am Oktoberfestspieltag der VSG zum Spitzenspiel gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Regionalligaabsteiger FT Freiburg II, ein junges Team, das den sofortigen Wiederaufstieg anstrebt. Zuschauer, ob mit oder ohne Dirndl und Lederhosn sind herzlich willkommen.

(AJ)