Im Hinspiel gegen den KIT SC in der vergangenen Woche fühlte sich das Spiel der Eisvögel an wie ein gut abgestimmter Sportwagen auf der Rennstrecke. Konzentriert und mit der nötigen Leichtigkeit ließen sie dem Gegner keine Chance. Zu Beginn des Rückspiels glich die Leistung allerdings eher einem Traktor auf einem holprigen Feldweg, da das VSG-Team in keinem Bereich Normalform erreichte. Durch starke Aufschläge geriet die Annahme unter Druck, was den geordneten Spielaufbau erschwerte und kaum einfache Punktgewinne zuließ. Nach einem 4:6 Rückstand gelang es auch bis zur Satzmitte nicht, Abwehr und Annahme zu stabilisieren und im Angriff durchschlagskräftiger zu werden. Bei 14:17 sah sich Trainer Franz Steiner zur zweiten Auszeit gezwungen, aber auch diese Maßnahme zeigte nicht sofort Wirkung und durch eine weitere Aufschlagserie des Gegners war Satz eins mit 23:16 schon beinahe verloren. Dies dachten wohl auch die Spieler des KIT SC und begannen ihrerseits leichte Fehler zu machen, kombiniert mit starken Blocks und Angriffen von Simon Schuster auf der Diagonalposition kamen die Eisvögel nochmal auf 23:24 heran, mussten den Satz letztendlich aber doch mit 23:25 abgeben.

Angeheizt von Mannschaftskapitän und Interimslibero Florian Zindler waren die Eisvögel hochmotiviert, es im zweiten Satz besser zu machen. Mit der Selbstsicherheit und Routine aus fünf siegreichen Spielen in Folge stabilisierte das VSG-Team die eigene Leistung und insbesondere die eigenen Aufschläge stellten die gegnerische Annahme vor gravierende Probleme. Mitte des Satzes kippte das Spiel dann deutlich Richtung VSG und nach einer 14:8 Führung ließen die Eisvögel nichts mehr anbrennen und stellten den Ausgleich her (25:16). Der Satzerfolg brachte weniger Ruhe ins Spiel, als für das VSG-Team wünschenswert gewesen wäre, zudem präsentierte sich der KIT SC im Vergleich zum Hinspiel deutlich verbessert. Kein Team konnte sich bis zum Stand von 10:10 absetzen, bis erneut eine starke Phase in der Satzmitte die Vorentscheidung herbeiführte. Weiterhin druckvolle Aufschläge und gute Blockarbeit von Moritz Benzenhöfer, der dem gegnerischen Diagonalangreifer serienweise als Einerblock die Tür zumachte, brachten die VSG mit 23:17 in Front. Zwar kam der KIT SC durch Eigenfehler und kleine Nachlässigkeiten nochmals näher, aber nicht auf Schlagdistanz heran und auch Satz drei ging an die Eisvögel (25:21).

Auch im vierten Satz wurde auf Seiten der VSG Volleyball eher gearbeitet als gespielt, da es weiterhin nicht reibungslos lief und die Selbstverständlichkeit der letzten Spiele nicht aufkommen wollte. Durch die anhaltend suboptimale Annahme war Zuspieler Jacob Cofman gezwungen, viele Meter zurückzulegen und zahlreiche Punkte mussten in langen Ballwechseln mit vielen Abwehraktionen erkämpft werden. Hier ist die Leistung von Florian Zindler hervorzuheben, der bei seiner kurzfristigen Versetzung von der Außen- auf die Liberoposition aus der Not eine Tugend machte und reihenweise Bälle in der Abwehr ausgrub. Gestärkt durch die Abwehr, setzten sich die Eisvögel in der Schlussphase der Partie wieder vermehrt am Netz durch und entschieden das Spiel mit 3:1 für sich (25:18).

In der vergangenen Trainingswoche konnte das Spielsystem vollständig ohne Libero nicht so verinnerlicht werden, dass es zu einer Premiere im Ligabetrieb reichte. Jetzt bleiben zwei spielfreie Wochen, um weiter daran zu arbeiten, bevor es am 09.03. zum Aufeinandertreffen mit dem TV Kappelrodeck kommt. Dieser hat als Tabellenzweiter nur zwei Punkte Vorsprung auf die VSG und kann damit im direkten Vergleich am Rand des Schwarzwalds überflügelt werden.

(AJ)