Lange sah es im in der mit vielen Zuschauern gefüllten Achertalhalle in Kappelrodeck nach einer deutlichen Schlappe für die Eisvögel aus. Die regionalligaerfahrenen Spieler des TVK konnten sich in den ersten beiden Sätzen jeweils zur Satzmitte absetzen und gaben diesen Vorsprung dann nicht mehr aus der Hand. Insbesondere die Aufschläge stellten die VSG-Annahmeformation phasenweise vor große Herausforderungen, während Kappelrodeck den eigenen Sideout zumeist sehr souverän verwandelte. Auch als durch die im zweiten Satz durch deutlich verbesserte Abwehrarbeit der Eisvögel viele Ballwechsel offener und umkämpfter gestaltet wurden, hatten die Hausherren meist das bessere Ende für sich.

Nachdem die ersten beiden Sätze mit 20:25 und 19:25 in Anbetracht des zwischenzeitlich großen Rückstandes fast noch schmeichelhaft für die VSG ausgingen, gelang es auch in Satz drei zuerst nicht, den teilweise furios aufspielenden Kappelrodeckern Paroli zu bieten. Beim Stand von 12:17 war das zahlreich erschienene Heimpublikum bereits in Feierlaune, bevor der Trainer des TVK den Zeitpunkt gekommen sah, einigen Ergänzungsspielern Spielpraxis zu geben. Wie bereits im Hinspiel zeigte sich allerdings, dass der zweite Anzug der Schwarzwälder nicht ganz so gut sitzt wie der erste. Durch gut platzierte Aufschläge und ein Aufbäumen des ganzen VSG-Teams konnte bei 20:20 der Ausgleich hergestellt werden. Auch die Rückwechsel aufseiten des TVK zeigten nicht die gewünschte Wirkung. Die Eisvögel griffen mehrmals im Block und Abwehr zu und sicherten sich den Satz mit 25:21.

Die bis dahin schon hochklassige Oberligapartie nahm jetzt nochmals an Fahrt auf, als auch das Kleinsteinbacher Team endlich in der Partie angekommen war. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, während der TVK hautsächlich durch variable und durchschlagskräftige Angriffe punktete, hielten die Eisvögel mit guter Abwehrarbeit und Cleverness im Angriffsspiel dagegen. Bei 19:21 hatte sich das Heimteam etwas abgesetzt, aber die Eisvögel hatten eine adäquate Antwort parat, durch druckvolle Aufschläge von Lukas Kirchgässner und Simon Schuster gelang es, erneut auszugleichen (21:21). Mit etwas Glück und der nötigen Portion Kampfgeist setzte sich die VSG auch in Satz vier durch und stellte den 2:2 Satzausgleich her.

Die Stimmung in der Halle war jetzt endgültig am Siedepunkt angelangt, beide Teams hatten sich den Tie-Break in spektakulären Ballwechseln erkämpft und wollten mehr. Zu Beginn des fünften Satzes konnten die Eisvögel mithalten, dann allerdings zeigte sich, dass die Spieler des TVK noch in der Lage waren, eine kleine Schippe auf die bisher gezeigte Leistung draufzulegen. Kombiniert mit minimalen Nachlässigkeiten aufseiten der VSG setzte sich das Heimteam langsam aber sicher ab und über 3:5 und 7:11 kippte das Spiel in Richtung der Kappelrodecker, die sich letztlich verdient mit 10:15 durchsetzen konnten.

Bei den Eisvögeln um Bernard Woodley von der VSG-H2, der den erkrankten Florian Zindler auf der Liberoposition würdig vertrat (vielen Dank nochmal ?), herrschten nach der Partie gemischte Gefühle. Auf der einen Seite die zahlreichen Tiefs der ersten beiden Sätze, auf der anderen Seite die spielerische und kämpferische Leistung der Sätze drei und vier. Letztendlich war das Ergebnis aber eine verdiente Punkteteilung mit Vorteilen für die Gastgeber, da mit dem TVK ein hervorragender Gegner mit jeder Menge Erfahrung und spielerischer Klasse auf der anderen Seite des Netzes stand.

(AJ)