Spitzenreiter, Spitzenreiter – In der letzten Saison war das bei der Herren 2 nach Spieltagen noch gewohntes Liedgut. Dass wir diesen Schlager dann aber nach dem Aufstieg auch in dieser Saison anstimmen dürfen, das war nicht zu erwarten. Auch wenn es nur durch die mehr gespielten Begegnungen ist, war es gestern aber tatsächlich so weit: Unverhofft und deshalb umso erfreulicher.
Aber wie konnte das passieren? Nachdem wir nach starker Vorbereitung zu Saisonstart durch eine kleine Findungsphase gehen mussten, hatten wir uns im Lauf der Hinrunde immer weiter stabilisiert und bis auf Tabellenplatz zwei nach vorne geschlichen. Gestern kam es dann in unserer Hagwaldhalle ausgerechnet zu den Spielen gegen die zwei Teams , die uns im Hinspiel schlagen konnten. Vor allem vor Tabellenführer Flehingen hatten wir dabei schon einigen Respekt. Aber gestern schafften wir es, diesen Respekt in Konzentration umzuwandeln. Die drei Sätze gegen Flehingen waren wohl die besten, die wir als Mannschaft zusammen bisher gespielt haben. Praktisch keine Eigenfehler, viel Druck in Aufschlag und Angriff und ein überragendes Blockspiel, das den Hauptangreifern des Gegners früh den Zahn zog. Das war ja richtig Volleyball!
Über drei Sätze erlaubten wir uns gestern praktisch keine Schwäche und konnten alle drei deutlich (21, 20, 19) für uns entscheiden. Wahnsinn!  

Nach so einem Spiel ist es natürlich schwer für die zweite Begegnung dann auch die Spannung zu halten. Vor allem wenn es gegen ein Team geht, das sich beim Vorrundensieg gegen uns so verausgabt hatte, dass es danach kein Spiel mehr gewann. So war das zweite Spiel dann doch eher ein Kontrastprogramm zum ersten. Bei uns fehlte einfach die letzte Konzentration und Bereitschaft. Das führte zu vielen Ungenauigkeiten und Fehlern, die man gegen Flehingen überhaupt nicht gesehen hatte. Durlach spielte extrem risikoreich, was zu einigen schönen Punkten führte. Im Endeffekt hielt uns diese Spielweise aber zwei Sätze am Leben weil die Gegner eben auch sehr viele Aufschlags- und Angriffsfehler produzierten. So gingen die ersten beiden Sätze doch ungefährdet (17, 20) an uns. Im dritten Satz konnte sich die TS aber von Beginn weg einen Vorsprung erspielen und unser Schlussspurt kam zu spät. Dadurch mussten wir den dritten Satz mit 23:25 an die Gegner abgeben. Dafür spielten wir im vierten aber wieder lange sehr konzentriert und machten früh klar, dass es jetzt für die Gäste nichts mehr zu holen gab. Und dann? Dann konnten wir endlich die unerwartete Tabellenführung feiern.

Und was heisst das jetzt? Nichts! Flehingen hat es noch immer selbst in der Hand die Meisterschaft zu holen und will das auch unbedingt tun. Und wir? Wir versuchen einfach weiter Spaß zu haben und jedes Spiel für sich zu gewinnen. Am Besten schon am Samstag gegen Rüppurr.