Zu einer ungewohnten Zeit, bereits um 12 Uhr, begann diesen Sonntag der Bretten-Tatort. Heute in der Hauptrolle die Damen 3. Es sollte ein Krimi der ganz besonderen Art werden.

Als Örtlichkeit stand bereits im Vorfeld das Hallensport-Zentrum fest. Geringfügige Verspätungen der Schauspieler konnten schnell kompensiert werden. Das Aufwärmprogramm lief in gewohnten Zügen ab. Man konnte nichts von der Besonderheit dieses Spieltages spüren.

Die erste Hälfte des ersten Satzes lief noch wie erwartet. Laura beginnt den Satz mit 13 Angaben in Folge. Die gegnerische Annahme hat dem nichts entgegen zu setzen. Nach dieser euphorischen Anfangsphase hat dann das Drama seinen Lauf genommen. Wir hielten den Abstand bis zum 22:11 noch konstant. Doch da kam ein großes emotionales und spielerisches Tief von hinten an uns angeschlichen. Wir ließen Bretten Ende des ersten Satzes wieder in Fahrt kommen, meistens mit Leichtsinnsfehlern in Dankeball- und Angriffsituationen.

Im zweiten Satz begann das Team aus Bretten eine Art Gummiwand aufzubauen. Jeder Angriff von uns wurde im hohen Bogen zu uns zurück gebaggert. Aggressive Angriffe mussten wir nur sehr selten abwehren, dann jedoch meist mit Bravur. Bretten hatte eine andere Taktik für uns zurecht gelegt: Sie haben uns die Freude am Spiel genommen. Und so nahm der Krimi seinen Lauf. Aus einer kleinen Führung am Anfang des Satzes wurde langsam ein Rückstand. Gut angenommene Bälle wurden zu Fehlern im Angriff umgewandelt. Die Gesichter wurden länger und die Spannung auf dem Feld stieg an. Und nicht nur auf dem Feld. Ich als Coach habe auch meinen Teil zu diesem Zustand beigetragen. Zu Ende des Satz konnten wir uns dann wieder etwas aufraffen mussten ihn aber trotzdem ganz knapp mit 23:25 abgeben.

Der Schock war groß und wurde den größten Teil des dritten Satzes versucht zu verarbeiten. Fehlendes Selbstvertrauen und vor allem der Verlust unserer Spielfreude verwandelten das Spiel in eine nervenaufreibende Partie. Wir liefen dem ganzen Satz unserer Leistung hinterher und zeigten teilweise die schlechteste Leistung der bisherigen Session. Erst eine medizinische Auszeit des Gegners gab uns die Möglichkeit, uns selbst zu Analysieren und die Ursache für unseren Leistungseinbruch zu finden: Die Stimmung.

 

In unseren nagelneuen Pullis versuchen wir die Stimmung im zweiten und dritten Satz nachzustellen

Das wollten wir jetzt versuchen. Es war beim 18:22 als wir den Stimmungshahn aufdrehten und endlich zurück in Spiel fanden. Leider mussten wir diesen Satz trotzdem noch knapp mit 26:28 an Bretten abgeben. Aber wir waren wieder da und bereit dieses Spiel in 5 Sätzen zu gewinnen.

Und so sollte es auch kommen. Mit 25:19 und 15:10 ließen wir Bretten keine Chancen mehr und machten sicher unsere Punkte.

So kehren mit der Erkenntnis heim, das wir mehr Stimmung auf dem Feld brauchen und ohne Freude nicht spielen können. Leider konnten wir uns heute nur zwei Punkte sichern. Die Chancen auf einen Aufstieg aus eigener Kraft schwinden damit weiter. Aufgeben ist jedoch keine Option:

UND WIR WERDEN: KÄMPFEN BIS ZUM SCHLUSS!