In der Oberliga-Historie der VSG gab es für die Eisvögel beim heimstarken TV Kappelrodeck in der Achertalhalle bisher wenig zu holen. Dementsprechend motiviert, diese Serie zu brechen, nahm die Starting Six pünktlich um 20:00 Uhr Aufstellung. Die zusätzliche Motivation wirkte sich zum Anpfiff leider nicht wie gewünscht aus. Die ersten Aktionen der Gäste waren verkrampft und vor allem das Zusammenspiel der verschiedenen Mannschaftsteile funktionierte nicht wie gewünscht. Die Kappelrodecker hingegen zogen ihr bekannt stabiles Spiel auf, hinzu kam in einigen Situationen noch das nötige Spielglück und folgerichtig sahen sich die Eisvögel mit einem 5:7- und 12:16-Rückstand konfrontiert. Im weiteren Satzverlauf steigerte sich das VSG-Team zwar etwas, konnte aber den Rückstand nie entscheidend verkürzen und musste Satz eins verdient mit 21:25 abgeben.

In der Satzpause waren sich alle Spieler einig, dass jetzt etwas passieren musste, um nicht zum wiederholten Mal mit leeren Händen die Rückreise anzutreten. Gleich zu Satzbeginn zeigten sich erste Erfolge, der näher ans Netz gerückte Annahmeriegel verschaffte Zuspieler Jacob Cofman mehr Möglichkeiten und prompt hatten es die Angreifer einfacher, gegen die gut postierte TVK-Abwehr zu punkten. Die Eisvögel verwickelten die Gastgeber jetzt häufiger in lange Ballwechsel, die Punkte daraus teilten sich beide Teams gleichmäßig, bis eine Aufschlagserie den TVK wieder einige Punkte in Front brachte (9:12). Diesem Defizit liefen die Eisvögel weiter hinterher, als VSG-Coach Franz Steiner bei 14:18 den entscheidenden Impuls setzte. Mit dem Wechsel von Zuspieler Etienne Thoma für Daniel Morlock auf der Diagonalposition hatten die Eisvögel jetzt in jeder Situation drei Angreifer am Netz, was das Team sofort ausnutzte und durch weiter verbesserte Annahmen und clevere Angriffe bei 20:20 den Ausgleich herstellen konnte. Die VSG-Maschine hatte jetzt endgültig Betriebstemperatur erreicht. Hochkonzentriert in Block und Abwehr wurde nur noch ein einziger Kappelrodecker Punkt zugelassen und der Satzausgleich erzielt (25:21).

Kappelrodeck zunehmend unter Druck

Konzentration und Konsequenz in den eigenen Aktionen wurden anschließend erfolgreich in den dritten Satz transportiert, so dass dem TVK nicht nur Paroli geboten wurde, sondern die Eisvögel dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Die starken Kappelrodecker Angreifer wurden durch gute Aufschläge und die resultierenden schwierigen Zuspiele zunehmend vor Probleme gestellt und der zu Beginn des Satzes herausgespielte Vorsprung konnte bis zum 17:15 konstant gehalten werden. Erneut zeigte der Spieler- und Systemwechsel von einem auf zwei Zuspieler sofort Wirkung. Mit starken Abwehraktionen und Angriffen ließ das VSG-Team nur noch vier gegnerische Punkte zu und ging mit 2:1 in Führung (25:19).

Herren 1 TV Kappelrodeck 08.02.2020

Mit dem Ziel vor Augen legte die VSG einen Blitzstart in Satz vier hin. Durch eine lange Aufschlagserie wurde die TVK-Annahme komplett auseinandergenommen, versprang der Ball nicht gleich, musste er aus Notsituationen über das Netz gespielt werden. Diese Vorlagen wurden von der Abwehr perfekt nach vorne befördert und von Moritz Benzenhöfer auf Außen und dem abermals mit einer formidablen Angriffsquote glänzenden Alex Baier kompromisslos verwandelt. Der in der Anfangsphase herausgearbeitete, komfortable 8:1-Vorsprung konnte über den gesamten Satzverlauf behauptet werden, bis (wer auch sonst?) der abermals als Edeljoker eingewechselte Etienne Thoma ein weiteres Mal glänzte und den Ball, als hätte er nie etwas anderes gemacht, an den gegnerischen Block und von dort unhaltbar ins Aus beförderte (25:19).

Vorschau auf das nächste Spiel

Mit diesem wichtigen und längst überfälligen Sieg gegen den bisherigen Angstgegner Kappelrodeck verteidigen die Eisvögel Platz drei gegen den TV Bühl II, der völlig überraschend den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer FT Freiburg II mit einer 0:3 Packung ins Breisgau zurückschickte. Bevor es zum direkten Aufeinandertreffen mit dem Verfolger kommt, gilt es in den drei kommenden spielfreien Wochen, gut zu trainieren, um zuerst gegen die abstiegsbedrohte FT Freiburg III (01.03. 12:00 Uhr in der Pfinztalhalle) weitere Punkte einzufahren.

(AJ)