Gegen den Tabellenachten KIT SC sah der Matchplan der VSG H1 vor, die Stärken aus dem vergangenen Sieg gegen Mannheim weiter auszubauen und so die Gäste möglichst nicht in ihr eigenes Spiel finden zu lassen. Vom Start weg wurden die Vorgaben konzentriert und präzise umgesetzt, im eigenen Sideout konnte Etienne Thoma durch die punktgenaue Annahme häufig seine Schnellangreifer in der Mitte einsetzen, die sich nicht lange bitten ließen und über 90% der Bälle direkt verwandelten.

Die eigenen Aufschläge setzten die Annahmeformation des KIT SC zusätzlich so unter Druck, dass die Angreifer oftmals nur aus schlechten Positionen agieren konnten und die gut postierte Abwehr der Eisvögel einen eigenen Punktgewinn einleitete (11:6). Durch das zumindest gefühlt sehr souveräne eigene Spiel ließ die VSG zum Satzende zwar noch kleinere Unkonzentriertheiten aufblitzen (19:11) schaukelte den Satz jedoch verdient deutlich nach Hause (25:15).

Der KIT SC kommt ins Spiel

Der aufgekommene Schlendrian ließ sich anschließend, trotz des dringenden Appells von Coach Franz Steiner zur erhöhten Konzentration, nicht richtig abschütteln. Folgerichtig kam der KIT SC ins Spiel und das Heimteam lief über weite Phasen des zweiten Durchgangs einem Rückstand hinterher (15:18). Durch das in den zurückliegenden, guten Partien getankte Selbstvertrauen kam aber nie wirklich Unruhe in den Reihen der Eisvögel auf, was in einer umkämpften Schlussphase den Ausschlag gab und die 2:0 Satzführung bedeutete (25:23).

Durch den Verlauf des zweiten Satzes gewarnt, legte die VSG wieder einen Zahn zu, die Spielzüge wurden wieder konzentrierter und präziser vorgetragen, was in einer 7:4 Führung resultierte. Das bis hierhin hervorragende Schiedsgericht ließ sich anschließend etwas zu häufig zu Diskussionen mit den kommunikationsfreudigen Spielern des KIT SC verleiten, was zwischenzeitlich zu Szenen führte, die eher einer Brexit-Debatte im britischen Unterhaus ähnelten, als einem Volleyballspiel. Diese mündeten schließlich in einer gelben Karte für die VSG, was aufseiten der Eisvögel zu einiger Aufregung und in der Folge zu einem kleinen Leistungseinbruch führte. Bei 22:23 war der Ausgang des Satzes noch offen, zum Schluss gaben die Eigenfehler den Ausschlag und ein möglicher 3:0 Sieg wurde absolut unnötig aus der Hand gegeben (22:25).

Eisvögel dominieren in Satz 4

Nachdem die VSG im dritten Satz etwas zu siegessicher war, zeigte das Team in Satz vier umso eindrucksvoller, dass jetzt nichts mehr anbrennen sollte. Die Konzentration bei eigenen Aktionen wurde wieder deutlich erhöht, der mittlerweile ins Spiel gekommene Moritz Benzenhöfer punktete zuverlässig auf Außen und vor allem die Aufschläge legten den Grundstein zum Erfolg. Der komplette Satz wurde von den Eisvögeln dominiert und mit aller Konsequenz zu Ende gespielt (25:13).

Das Team zeigte beim letztendlich souveränen Sieg zwar einige Unkonzentriertheiten, war aber in den wichtigen Momenten stets in der Lage, die volle Leistung auf das Feld zu bringen. Kommende Woche geht es zum bekannt schweren Auswärtsspiel beim TV Kappelrodeck, dessen Mannschaft in dieser Saison bereits für in beide Richtungen überraschende Ergebnisse verantwortlich war. Zu Duellen mit der VSG sind die Achertäler allerdings zuverlässig in Hochform, es wird also eine gute Trainingswoche und eine weitere Topleistung vonnöten sein, um Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

(AJ)