Erstmals in der Saison 2021/22 erreichte die Corona-Problematik auch die H1 der VSG Kleinsteinbach, wodurch gleich drei Spieler auf der Mittelblockposition sowie ein Außenangreifer für das erwartbar schwere Spiel gegen den Tabellenzweiten TV Kappelrodeck ausfielen. Somit gab Samuel Schöner aus der H3 sein Debüt in der Stammformation und Adrian Jenz wechselte von der Außenposition zum obligatorischen Aushilfseinsatz auf die freie Position auf der Mitte.

Mit einer kreativen Aufstellungsvariante in der Annahme sollten die Gäste zusätzlich aus dem Konzept gebracht werden, was zu Spielbeginn aber erstmal gründlich daneben ging. Gleich mehrere Annahmefehler sowie die Probleme, gute Annahmen in Punkte umzumünzen, zwangen VSG-Coach Franz Steiner bei 1:5 zu einer frühen Auszeit. Dann allerdings gelang es den Eisvögeln schnell, das eigene Spiel zu beruhigen und mehr und mehr Gegendruck zu entwickeln. Bei 13:14 nahmen die Kappelrodecker ihrerseits eine wirkungsvolle Auszeit und setzten sich wieder auf 15:19 ab. Zum Ende gelang es der VSG zwar nochmals aufzuschließen, der Satzverlust konnte aber nicht mehr verhindert werden (23:25).

Einer der kämpferisch besten Sätze der Saison

Im zweiten Satz präsentierte sich die VSG von Anfang an wie aus Guss, Abwehr und Block sorgten für entscheidende Punkte nach langen Ballwechseln, mit spektakulären Abwehraktionen auf beiden Seiten des Netzes. Im Gegenangriff glänzte insbesondere Nicolas Schmidt auf der Außenposition mit einer hervorragenden Mischung aus harten Angriffen und cleveren Lobs, denen die TVK-Abwehr nichts entgegenzusetzen hatte. Der eigene Aufschlag zeigte ebenfalls vermehrt Wirkung und auch wenn Kappelrodeck immer wieder kleine Serien starten konnte, verlor das Heimteam nie die Oberhand und konnte einen der kämpferisch besten Sätze der Saison mit 25:19 für sich entscheiden.

Mit diesem mehr als verdienten Satzgewinn im Rücken wollten die Eisvögel jetzt den Punktgewinn, brachten sich aber durch Annahmeprobleme zu Beginn von Durchgang drei selbst in die Bredouille (0:4). Daraufhin kämpfte sich das Team wieder heran, bevor der eigene Spielfluss bei 8:9 endgültig abriss. Die Gäste spielten den Satz nun routiniert und ohne große Gegenwehr herunter und nur die hohe Aufschlagfehlerquote des TVK verhinderte ein deutlicheres Ergebnis (20:25).

Auch in Satz Nummer vier gerieten die VSG Herren 1 früh mit 2:7 in Rückstand und hatten im ganzen Satzverlauf große Mühe, diese Hypothek abzuarbeiten. Bei 20:24 wähnte sich auf Kappelrodecker Seite bereits einige auf der Zielgeraden, bevor eine weitere Aufschlagserie von Nicolas Schmidt und eine VSG-Abwehr, die sich mit allen Körperteilen in die Kappler Angriffe warf, sogar den Ausgleich brachte (24:24). Beim ein oder anderen TVK-Spieler war die Anspannung zu diesem Zeitpunkt im Gesicht abzulesen, letztendlich setzten sich die Gäste in einem spannenden und hochklassigen Oberligaspiel dann aber doch verdient mit 27:25 durch.

Letzter Heimspieltag der Saison steht bevor

Als Fazit für das VSG-Team bleibt, dass trotz einer schwierigen Personalsituation auf der Mittelposition nur Nuancen zum Punktgewinn fehlten, die Youngster Samuel Schöner und Nicolas Schmidt eine sehr gute Leistung ablieferten und sich bei weiter konzentrierter Trainingsarbeit zu wichtigen Säulen innerhalb des Teams entwickeln können.

Bevor der Spielplan die Eisvögel am 10. April zum Tabellenprimus nach Schwenningen führt, steht am 2. April um 16 Uhr in der heimischen Hagwaldhalle das Spiel gegen den Tabellenletzten FT Freiburg 3 an. Sollte sich die personelle Lage nicht noch weiter verschlechtern, muss ein klarer Sieg das Ziel für das letzte Heimspiel der Saison sein.

(AJ)